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09 Aug

La Ronda in Quito - Handwerk, Spiele und koloniale Bauten

Veröffentlicht von eine-reise-wert  - Kategorien:  #Lateinamerika

Quito ist die Hauptstadt des gleichnamigen Verwaltungsbezirkes. Hier am Schmelztiegel der Kulturen weilten bereits Alexander von Humboldt und der Forscher Bonpland, 2013 erhielt die Stadt World Travel Awards, wurde zur besten und attraktivsten Stadt Lateinamerikas gekürt. In dieser kolonialen geprägten Stadt gibt es viel zu entdecken und viele Geschichten. Eine Straße kann ganze Kapitel ausfüllen. La Ronda

 

Ein bisschen Geschichte zu wohl berühmten, berüchtigten Straße in Quito

 

Calle Juan de Dios Morales lautet der offizielle Name. Rondas werden die Gitarrenserenaden genannt, die einst in dieser Straße dargeboten wurden und ab und an auch heute zu hören bekommt.  


 

Aber alles begann mit einem Trampelpfad. Lange bevor die ersten Häuser gebaut wurden, holte man Wasser aus einem kleinen Fluss oder wusch die Wäsche. Als man begann die Stadt des ewigen Frühlings zu errichten, baute man sehr nahe dem Fluss die ersten Häuser. Wer Geld hatte, baute. Es entstand das La Bohéme zu Füßen der Vulkane, die diese Stadt umgeben und doch hoch erhoben in den Anden. Quito zählt zu den höchsten Städten Südamerikas. Doch Quito wuchs, erst langsam, dann rasant. Das neue Zentrum entstand wenige Straßenzüge von La Ronda entfernt. Hübsch anzusehen waren die prachtvollen Bauten, ganz im kolonialen Stil. Arbeiter bezogen die Häuser, Handwerker präsentierten ihr Handwerk. Nur die Cafés erinnerten an alte Zeiten. Die Kriminalität hielt Einzug, ebenso das Rotlichtmilieu. Die Pracht floss dahin und kaum ein Tourist verirrte sich in diese „dunkle Gasse“. Doch Quito ist im Wachstum bestrebt, will Menschen ihre Kultur, ihre Tradition, ihre Werte vermitteln, will ihre Geschichten erzählen. Patrouillen durchkreuzten die Nacht und den Tag. Konzepte zur Revitalisierung dieser Straße entstanden. 2005 begann das groß angelegte Projekt: La Ronda zu einer Prachtstraße Quitos auszubauen. Die Häuser wurden saniert, renoviert, aufgehübscht. Handwerker zogen wieder in die Häuser, Cafés preisen ihren Köstlichkeiten an und Feste lockten Einheimische und Fremde an. Schnell wuchs ihr guter Ruf, die Armut weilt jedoch weiter in den Nachbargassen, der Schutz der Polizei wird so schnell noch nicht enden.

La Ronda heute

 

 


 

 

 

Spiele für das Volk in Quito

Heute sind es die Kolonialbauten in La Ronda, die zu historischen Spaziergängen durch die Stadt einladen. Das Sightseeing Quito in diesem Viertel wird durch touristische Attraktionen gefördert und gestützt. 2012 startete man mit typisch ecuadorianischen Spielen. Diese Spiele sind kostenfrei und laden zum Mitmachen ein. Die Schausteller sind junge Bewohner dieser Stadt. Sie werden zu Spielleitern oder Betreuern ausgebildet. Zu den Spielen gehört auch ein Schauspiel, welches die verschiedenen Charaktere der damaligen Bewohner wiederspiegelt. Ein Marktschreier, ein Straßenprediger und Chola Pinganilla, eine besonders auffällige Frau, werden die Besucher von La Ronda nicht übersehen können. Sie weisen die Gäste in die historischen Spiele ein, welche dem einen oder anderen Europäer durchaus bekannt vorkommen können. Dazu gehören das Ringewerfen, das Spiel mit dem Kreisel sowie Hüpfspiele und die Kunst des Jonglierens. Im Mittelpunkt steht der Frosch. Was es mit dem Frosch auf sich hat, wird täglich tagsüber eindrucksvoll demonstriert. Nur eines sei verraten: Es handelt sich dabei um ein in Lateinamerika sehr beliebtes Geschicklichkeitsspiel.

 

Kunst und Handwerk aus Quito – auf den Spuren wahrer Traditionen der Inkas und Indianer

Handwerkstraditionen aus erster Hand- Das gehört ebenso zu den neuen touristischen Facetten in La Ronda. Dafür wurden zwölf Werkstätten für Keramik, traditionelle Süßigkeiten, Kerzenherstellung, Recycling und vieles mehr ausgewählt, die nun ihre Türen öffnen und in denen Gäste künftig den Handwerkern bei der Arbeit über die Schulter schauen können. Fragen Sie nach Workshops und gestalten Sie selbst ihre Souvenirs aus Ecuador.

Zum Schluss ein Zitat, welches zum Nachdenken anregen soll:

„In den Städten sie verloren ihre Wurzeln und wurden außerhalb der Dorfgemeinschaft zu armen Leuten, die sich durch Betteln, einfachste Dienste oder durch schlecht bezahlte Schwerstarbeit sich über Wasser zu halten versuchen.“ … „Der Konflikt zwischen diesen beiden Kulturen, der herrschenden und der untergeordneten Kultur bringt es mit sich, dass die Mitglieder der unterlegenen Kultur nach und nach ihre eigenen kulturellen Merkmale verlieren.“  Dieter Grotehusmann

  

 

Tipps: Was gibt es in der nahen Umgebung?
Museo de la Ciudad in der Garcia Moreno 572 – www.museociudadquito.gov.ec
6000 m² Ausstellungsfläche mit historischen Fotografien und Einrichtungsgegenständen vergangener Epochen.

Monasterio del Carmen Alto
Das Kloster folgt strengen Regeln, dennoch kann man hier wunderbare Seifen, Shampoos oder Honig und Gebäcke erwerben. Eine Drehtür beim Verkauf verhindert den direkten Kontakt mit den Nonnen.

Museo Artistico del Convento de San Diego
Kunstwerke der alten Schule Quitos werden hier gezeigt. Das Letzte Abendmahl gilt als eines der ungewöhnlichsten Gemälde, denn es zeigt Spezialitäten der lokalen Küche, zu der auch das Meerschweinchen gehört.

 

Quellen: Pressemitteilung 06/2012, Polyglott APA Guide Ecuador Ausgabe 2010/2011 

Länder und Völker Südamerikas 1990. Verlag Das Beste GmbH Stuttgart

 

Autor: Katja Elflein 09.08.2013

 

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C
It is kind of interesting to see different generations follow different cultures. The old was truly classic. They did not have many things like the technology we use today. But they made most out of what they got, that’s for sure.
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