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02 Feb

brillantes Ameland

Veröffentlicht von eine-reise-wert  - Kategorien:  #Westeuropa

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„Ein Diamant im Wattenmeer“, „Man muss es selbst erleben“ oder „die Insel der Deutschen – deutscher geht’s nimmer“ – so wird Ameland gern kurz und knapp beschrieben. Ameland gehört jedoch zu den Westfriesischen Inseln und damit zum Nachbarland Niederlande. Ihre Nachbarn sind Texel, Vlieland, Terschelling und Schiermonnikoog.

Von Holwerd in der niederländischen Provinz Friesland sind es keine 45 Minuten, bis die Fähren im Sommer eine Schar Besucher und Urlauber in Nes ausspuckt. Die kleinste der fünf westfriesischen Inseln kennt viele Geschichten. Nur wenige entstanden im Seemannsgarn, die meisten hinterließen eindrucksvolle Spuren.

brillantes Ameland


Ameland tritt noch immer den Kampf gegen das Meer an. An vielen Stellen raubt das Meer den Sand, den Strand und das Wasser reicht bis in die Dünen. An anderen Stellen lagert sich der Sand wieder an und bildet immer wieder ein kleinen Naturparadies, bis der nächste Sturm erneut ein Teil von Ameland schluckt. So wundert es nicht, dass zwei Drittel der Insel unter Naturschutz gestellt wurden und das ständige Schleifen und Feilen der Nordsee an Ameland die Hoffnung aufkeimen lässt, wie ein Diamant widerstandsfähig und brillant zu sein beziehungsweise zu bleiben.

Natururlaub so weit das Auge reicht


Die Natur rahmt das abwechslungsreiche Programm, welches Ameland im Urlaub an der Nordsee zu bieten vermag. Dazu gehören die Reiterferien. Außer in Buren gibt es in jeder Gemeinde eine Station, wo Pferde für Ausritte in die Landschaft geliehen werden können. Die unterschiedlichen Landschaften brechen im Licht ihre unterschiedlichen Facetten. Am 27 km langem Strand weht stets ein frischer Wind. Mit dem Rad oder zu Fuß geht es auf Wandertouren durch die Wälder und Dünenlandschaft. Die Insel weist mit Warn- und Hinweisschildern darauf hin, im Sinne der Natur und zum eigenen Schutz, die dort beschriebenen Hinweise ernst zu nehmen. Andere Wanderwege führen zu den Salzwiesen, süßlichen Gewässern und in ein brackiges Milieu. Mit den Ausflugsbooten geht es hinaus zu den Robbenbänken.

Vier Gemeinden stellen sich vor

 

  • Wäre Ameland autofrei, könnte man Nes rund um als malerisch und romantisch beschreiben. Leider ist sie es nicht. Nes besitzt den Fähranleger und so rollen alle Fahrzeuge durch Nes oder nur knapp an Nes vorbei. Malerisch ist die kleine Gemeinde trotzdem. Mit ihren vielen Bäumen ist sie an heißen Tagen ein wohltuender Schattenspender. Die kleine Gemeinde zeichnet sich insbesondere durch saubere und gepflegte Strände aus. Die Wasserqualität ist herausragend. Seit mehreren Jahren in Folge erhalten die Strände die „Blaue Flagge“, ein Kennzeichen für hohen Service und Qualität der Strände und in den Marinas. Das alte Stadtzentrum ist und bleibt ein Treffpunkt für Jederman. Hier befindet sich eine kleine Dorfkirche. Sie wurde nach den Plänen von P.J.H. Cuypers gebaut. Er folgte einst einem Bittaufruf des hiesigen Pfarrers. Unter seiner Federführung entstand auch das Rijksmuseum in Amsterdam.Am östlichen Ortsrand wartet die Phenix-Molen auf ihre Gäste. Sie ist eine Kornmühle, erbaut 1880 und seit wenigen Jahren aus traditionellen Gründen wieder im Betrieb.
  •  Die einen nennen „De Vleyen“ einen Freizeitpark. Die Bezeichnung Erholungsgebiet trifft eher zu. Das Areal ist rund 200 ha groß. Der Strand verbindet Nes mit Buren. Es ist ein Eldorado für Wanderer und Radtouren und lädt zugleich Angler, Kanuten und Ruderer ein, diese Welt für sich zu entdecken. Mittendrin überrascht ein Kleinod für Kinder. Ameland wäre kein Paradies für Urlauber an der Nordsee, hätte die Insel keine Schlechtwetter-Alternative zu bieten. Hier in Nes befindet sich das Natuurcentrum Ameland. Es beherbergt ein großes Seeaquarium sowie eine Dauerausstellung über alle Landschaftstypen dieser Insel, zu denen Polder, Dünen, das Watt sowie die Wälder und Salzwiesen gehören.

 

  • Mit fast konstant 300 bis 350 Einwohnern ist Ballum die kleinste Gemeinde, wohl aber mit adligem Stolz gezeichnet. Das Ballumer Schloss gibt es nicht mehr. An die Cammingha-Familie erinnern heute eine Allee und eine Grabplatte in der alten Schlosskapelle auf dem Begraafsplaats, dem Friedhof. Heute lädt Ballum zu vielen Ausflügen ein. In der Nähe befindet sich ein kleiner Flugplatz, der zu Rundflügen über die westfriesischen Inseln animiert und mit Fallschirmspringen den Urlaub auf Ameland aktiv bereichert. Zu Lande wecken Planwagenfahrten Erinnerungen an alte Zeiten.

 

  • Die beiden Straßen Burenlaan und die Oosterlaan sind wohl die gefragtesten Straßenzüge in Hollum. Hier befinden sich in erster beziehungsweise zweiter Reihe die vielleicht schönsten Häuser auf Ameland, die Kapitänshäuser. Das Sorgdrager Museum ist ein Bau aus dem Jahr 1751, heute ein Museum. Es gewährt Einblicke in das Leben dieser glanzvollen Zeit. Zu sehen sind ein prunkvolles Zimmer, biblische Darstellungen auf Kachelwänden, einzigartige Wandgemälde der Walfänger sowie Kleidung, Trachten und Dinge des alltäglichen Lebens. Zu den Sehenswürdigkeiten in Hollum gehören auch die Korenmole De Verwachting (eine Kornmühle mit Senfverkauf), der gusseiserne Leuchtturm mit seinen 236 Stufen bis zum Leuchtfeuer und das Reddingsmuseum Abraham Fock. Das alte Rettungsboot diente über 160 Jahre der Seenotrettung, bis moderne Technik die Zugkraft der Pferde ablöste. Dabei ereigneten sich viele dramatische Unfälle. Das Museum zeigt die ganze Geschichte und mehrmals im Jahr werden aus traditionellen Gründen die Pferde samt Rettungsboot gen Meer geschickt. Das Event auf Ameland zählt zu den beliebtesten Veranstaltungen.

 

  • Buren ist der einzige Ort, welcher nicht unter Denkmalschutz steht. Hier wird der Urlaub auf dem Bauernhof sowie das Campen sehr groß geschrieben. Diese Gemeinde ist reich an Legenden, Geschichten und Erzählungen. Ein Teil dieser Reise in die Vergangenheit und die Welt der Mythen zeigt das Landbouw- en Juttersmuseum Swartwoude (das Ackerbau- und Strandräubermuseum) auf. Die Bauern waren zugleich Fischer, Jäger und Strandräuber. Das interaktive Museum zeigt eine Sammlung über die Lebensweise dieser Menschen und präsentiert noch heute die traditionelle Nutzung alter Geräte und Haltung der Viehbestände. Ein ebenfalls altes Handwerk ist dem Entenfang gewidmet. Die Führung durch den „Entenkoi“ findet man im Burener Koiweg.

 


 

 


Quellen: Imagebroschüre "Holländische Nordseeinseln" Ausgabe 2008, www.nordseeinseln-holland.de, Roland Hanewald, Hollands Inseln Nordsee Handbuch für individuelles Entdecken, Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH, 5. aktualisierte Ausgabe 2007
 

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